Logistikwissen zum Durchstarten

Der 20-jährige Jan Bruhn studiert Logistics Management an der HSBA.
© VTG
Duales Studium: „In der Praxis lerne ich, wie die Dinge wirklich funktionieren.“
Von Frederic Witt

Jan Bruhn hat im Oktober 2020 sein duales Studium bei der VTG begonnen. Im Interview erklärt er, warum er sich für die Logistik entschieden hat und berichtet er von seinen bisherigen Erfahrungen.

Hallo Jan, stell dich doch bitte einmal vor.

Moin, ich bin Jan, 20 Jahre alt und aktuell dualer Student bei der VTG. Ich studiere Logistics Management an der HSBA. Ich wechsle also immer zwischen Theorie- und Praxisphasen. In den Theoriephasen bin ich an der HSBA und mache dort meinen Bachelor of Science. In den Praxisphasen bin ich bei der VTG und durchlaufe dort verschiedene Abteilungen und lerne so das Unternehmen und die Branche kennen. Angefangen habe ich im Oktober 2020 und das Studium dauert drei Jahre, bin also im Oktober 2023 fertig.

Warum hast du dich für die Logistik entschieden?

Die ersten Berührungspunkte mit dem Thema Wirtschaft generell hatte ich in der Schulzeit in der 10./11. Klasse. Damals haben wir ein einprägsames Beispiel behandelt: Ein kleiner Betrieb fällt sein Holz im Wald. Dann wird das Holz auf einen Lkw von einer anderen Firma verladen. So gelangt das Holz wiederum zu einer weiteren Firma, die das Holz verarbeitet. So habe ich die Abläufe in einer Wertschöpfungskette kennengelernt. Ab diesem Moment habe ich auch auf der Autobahn ganz anders auf Lkws geblickt, weil ich nun wusste wie viel mehr dahintersteckt.

Also war für dich zum Ende der Schulzeit der klare Plan in die Logistik zu gehen oder gab es noch eine Alternative?

Grundsätzlich war ich an Wirtschaft allgemein interessiert, da hätte ich mir auch noch andere Möglichkeiten vorstellen können. Bei der genaueren Suche nach dem passenden Studiengang habe ich mich dann mit dem Thema Logistikmanagement näher auseinandergesetzt. Logistikmanagement verbindet beide Aspekte. Zum einen lernt man an der Uni die betriebswirtschaftlichen Inhalte, man erhält aber auch einen tieferen Einblick in die Welt der Logistik.

Wieso ist es dann ein duales Studium geworden? Wäre ein reines Studium oder eine Ausbildung für dich auch infrage gekommen?

Für mich war es sehr schnell klar, dass es ein duales Studium werden soll. Das lag auch daran, dass ich unbedingt nach Hamburg wollte. Die Stadt ist ja nicht ganz billig und beim dualen Studium verdient man direkt schon etwas Geld. Abgesehen davon sehe ich beim dualen Studium den großen Vorteil der ganzen praktischen Erfahrung, die ich in den drei Jahren schon sammeln kann. Am Ende habe ich den Bachelor of Science, habe aber auch direkt einen Anschluss bei der VTG, wo ich in diversen Abteilungen Einblicke bekommen haben werde.

Würdest du also sagen, dass die Praxisphasen wertvoller sind als die Theorie an der Uni?

Für mich persönlich, ja. Nur in der Praxis lerne ich, wie die Dinge wirklich funktionieren. Es ist das eine, die Theorie an der Uni beigebracht zu bekommen. In der Praxis merkt man dann aber, dass es meist noch viel umfangreicher oder doch vielleicht ganz anders läuft. Das finde ich sehr spannend.

Macht dir die Praxis dann auch mehr Spaß?

Meistens freue ich mich am Ende der Praxisphase wieder auf die Uni und darauf, meine Kommilitonen wieder zu sehen. Wenn die Theoriephase dann startet wünsche ich mir aber auch schnell die Praxis bei der VTG wieder zurück. Das liegt nicht daran, dass mir die Theoriephasen keinen Spaß machen, sondern da ich persönlich mehr aus den Praxisphasen an Erfahrung mitnehme.

In welchen Abteilungen bei der VTG warst du im Rahmen des Studiums denn bisher aktiv?

Ich habe bereits die verschiedensten Bereiche kennengelernt. Ich war bereits in der Personalabteilung, auch wenn das erstmal nichts direkt mit Logistik zu tun hat. Dann war ich aber auch schon in einigen operativen Bereichen tätig. Ich habe die Aufgaben eines Disponenten übernommen und gesehen, wie ein Transport abgewickelt wird und was es alles zu beachten gibt. Das schöne am dualen Studium ist gerade, dass man so vielfältige Einblicke erhält. Etwa habe ich gelernt wie Transporte über die Seidenstraße funktionieren und was da die Besonderheiten sind. Wie baut man zum Beispiel ein Logistiknetzwerk auf? Das alles macht es sehr abwechslungsreich.

Was war bisher dein Highlight? Welchen Bereich fandest du am interessantesten?

Mein bisheriges Highlight war ein mir anvertrautes Projekt in dem Bereich der internen Prozessoptimierung der VTG. Hier konnte ich kreativ werden und mit vielen verschiedenen Stakeholdern zusammenarbeiten. Die Arbeit hat sehr viel Spaß gemacht und ich konnte persönlich sehr viel für mich mitnehmen. Ein weiteres Highlight war ein Besuch bei einem unserer Kunden in Bitterfeld bei Leipzig. Es war spannend zu sehen, wie die Arbeit vor Ort aussieht. Eine Führung durch das Werk des Kunden war ein Höhepunkt dieser Reise.

Gab es denn in den letzten Monaten auch herausfordernde Momente, wo du an deiner Entscheidung für das duale Studium gezweifelt hast?

Corona hat die Zeit natürlich belastet. An vielen Meetings konnte ich nur von zuhause per Laptop teilnehmen, da geht sicher viel verloren. Ansonsten hängt es immer stark von einem selber ab, was man in solchen Situationen draus macht. Wenn man sein Interesse zeigt und seine Unterstützung aktiv anbietet, bekommt man auch Vertrauen geschenkt und kann selbst aus diesen Phasen viel für sich mitnehmen.

Dein Studium endet ja in knapp eineinhalb Jahren. Hast du schon einen Plan, wie es danach weitergeht?

Im Regelfall werden duale Studenten bei der VTG übernommen. Da kann ich auch schon während des Studiums Wünsche äußern, wenn ich merke, in welchem Bereich es mir besonders Spaß macht. Ich versuche natürlich mir viele verschiedene Optionen offen zu halten. Ich kann mir auch vorstellen, einen berufsbegleitenden Master hinten dranzuhängen.

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