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Hochschule Fresenius fördert Start-ups jährlich mit 1 Million
Von Frederic Witt

Start-ups zu fördern, ist für die Hochschule Fresenius Teil ihres Selbstverständnisses als Gründer- & Unternehmer-Hochschule. Denn Unternehmergeist ist Teil ihrer DNA: Entstanden ist sie aus dem im Jahr 1848 von Carl Remigius Fresenius in Wiesbaden persönlich gegründeten „Chemischen Laboratorium Fresenius mit Unterrichtslabor und Untersuchungslabor“ – eine Start-up-Story der ersten Stunde.

Heute bietet die Hochschule nicht nur einen Master-Studiengang für Unternehmensgründung & Entrepreneurship an, sondern unterstützt Gründerinnen und Gründer mit dem „Pioneer Lab“ seit 2016 mit einem ganzheitlichen Förderkonzept. Dazu gehören, neben einem eignen Podcast zum Thema, auch 2.100 m2 Co-Working-Spaces an sieben Standorten in Deutschland, festgelegte Bausteine wie Mentoring, Zugang zum Netzwerk, kostenlose Infrastruktur, mehrtägige Workshops, und die Teilnahme am Investor Day.

Jetzt geht das Unternehmen noch einen Schritt weiter und wird ab diesem Jahr Gründungswillige auch finanziell unterstützen und frühphasige Start-ups mit Anschubfinanzierung, in Kombination mit Coachingleistungen, unterstützen. Das hat die COGNOS AG, die internationale Bildungsgruppe, zu der die Hochschulen Fresenius gehören, entschieden. Das Unternehmen hat dazu die Remigius Fresenius Pioneer Ventures GmbH mit Verwaltungssitz in Wiesbaden gegründet.

Zu den Unterstützern gehören die beiden Gesellschafter der Bildungsgruppe, Ludwig Fresenius, der Ur-Ur-Enkel des Gründers Carl Remigius Fresenius, und Johanna Oetker. Hinzu kommen für die allgemeine Gründungsförderung öffentliche Fördergelder. Insgesamt stehen damit pro Jahr 1 Million Euro zur Verfügung.

Förderung für Recreact und Radlheld

Die ersten Start-ups, die gefördert werden sollen, sind bereits identifiziert: Das Pioneer Ventures Investment-Komitee hat Recreact und Radlheld ausgewählt.

Die Firma Recreact bietet mit einer modularen App Unterstützung beim gezielten Training der mentalen Stärke. Angelehnt an etablierte Fitnesskonzepte wie Gymondo oder Peloton konfigurieren die Mitglieder dabei über eine App einen individualisierten Trainingsplan zum Thema und trainieren anhand von Inhalten, die von recreact zur Verfügung gestellt werden.

Das Start-up Radlheld bietet eine Meta-Fahrrad-Plattform, die über eine eigene Schnittstelle mit den Datenbanken von Fahrradhändlern kommuniziert. Neuzugänge sowie Verkäufe im Geschäft/Lager der teilnehmenden Händler werden aktuell auf der Plattform erfasst, sodass Kund:innen jederzeit über tatsächlich verfügbare Fahrradmodelle der Händler informiert sind.

Beide Unternehmen haben ehemalige Studierende der Hochschule Fresenius gegründet und werden bereits seit einigen Monaten im Rahmen der Spitzenförderung des Pioneer Lab, dem Pioneer Lab Company Builder, unterstützt.

„Unser Gründungsförderungskonzept ist darauf ausgelegt, Studierenden in allen Bereichen Türen zu öffnen und ihr Vorhaben so gut es geht zu unterstützen“, erklärt Maximilian Faust, Geschäftsführer der Fresenius Pioneer Ventures. „Als Ur-Ur-Enkel eines erfolgreichen Gründers weiß ich selbst am besten, wie wichtig die erste Anschubfinanzierung – ich nenne es immer, die erste Tankfüllung, ist. Diesem Pioniergeist fühlen wir uns verbunden“, ergänzt Ludwig Fresenius.

Jeder zweite Studierende der Hochschule Fresenius kommt selbst aus einer Unternehmer-Familie und insgesamt gab es bisher 1.260 Gründerinnen und Gründer unter den Bestandsstudierenden. Zu einer der bekanntesten Gründungen gehört das von Delia Lachance aufgebaute Unternehmen Westwing. Die bisherigen Förderstrukturen haben dazu beigetragen, dass die Hochschule unter die Top 10 im Gründungsradar (veröffentlicht in 2021) vom Stifterverband vorgerückt ist. (dpa)

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